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Testbericht: MAGURA MT7 – Heimatliebe auf höchstem Niveau

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Okay, ich geb’s direkt zu: Ich bin vielleicht ein kleines bisschen voreingenommen. Wenn man quasi um die Ecke von Magura wohnt, schwingt beim Kauf schon ein bisschen das Motto „Support your locals“ mit. Aber ich hab in den letzten Jahren einige Bremsen durchprobiert, die Rang und Namen haben. Shimano, SRAM, Trickstuff… you name it. Und trotzdem lande ich immer wieder bei der MT7.

Warum? Ganz einfach: Die Dinger funktionieren. Punkt. (Und preislich etwas angenehmer als ne Trickstuff.)

Die MT7 hat für mich diesen Sweet Spot zwischen brutaler Power und feiner Dosierbarkeit. Wenn’s im Trail ruppig wird oder im Bikepark die Bremsen glühen, weiß ich einfach: Das Ding packt zu – immer. Kein Fading, kein Gummi-Gefühl, einfach konstante Performance. Trotz Ein-Finger-Hebel hatte ich noch nie das Gefühl zu wenig Bremspower zu haben. Auch der Armpump ist meines Erachtens deutlich geringer als bei den Topmodellen von z.B. SRAM.

Klar, man muss bei der Montage ein bisschen sauber arbeiten. Die Bremse verzeiht keine schlampige Entlüftung oder einen schiefen Bremssattel. Wer da ordentlich schraubt, wird aber mit einer Bremse belohnt, die einfach läuft. Ich hab’s oft genug erlebt: Einmal richtig montiert, und dann ist monatelang Ruhe im Karton.

Im Gegensatz zu SHIMANO oder SRAM gibts bei MAGURA allerdings keine Konvex-konkaven Unterlagscheiben um schlecht oder gar nicht plangefräste Bremsaufnahmen zu kompensieren. Da sind die Schwaben eigen 😉 Präzision muss sein!

Da auf allen Bikes der Familie MAGURA Bremsen montiert sind, hab ich mir vor einiger Zeit das passende Tool zum Planfräsen der Bremsaufnahmen gegönnt – Park Tool DT 5.2*. Damit schafft man sich die perfekte Basis für eine stressfreie Bremse! Macht übrigens auch bei anderen Marken Sinn. Manchmal wirklich erstaunlich wie schlecht selbst manch hochpreisige Gabeln und Hinterbauten verarbeitet sind und wieviel Material abgetragen werden muss um eine halbwegs brauchbare Auflagefläche zu erhalten.

Einmal plangefräst muss der Bremssattel genau mittig zur Bremsscheibe ausgerichtet werden. Das kann entweder durch die mitgelieferten gelben Abstandshalter gemacht werden, oder wer es noch präziser mag mit entsprechenden Zentrierhilfen aus dem 3D-Drucker.

Jetzt nur noch die magnetischen Bremsbeläge montieren und Einbremsen nicht vergessen!

Wartungsfrei ist sie natürlich nicht ganz – ein bisschen Pflege gehört wie bei jedem guten Bike-Teil dazu. Das wichtigste ist die ordentliche Entlüftung der Bremse – vor allem wenn man versehentlich die Beläge etwas zu weit abgefahren hat. Am besten checkt ihr das regelmäßig mit der gelben Kunststofflehre die jeder Bremse beiliegt.

Hier darf gerne auch mal ne halbe Stunde mehr investiert werden, das zahlt sich später mit einem knackigen Druckpunkt aus. Beim Belagwechsel gönne ich mir immer eine Schnellentlüftung, was bei der ganzen MT-Serie von MAGURA ein absoluter Game-Changer ist.

Vielleicht spielt also ein bisschen Lokalpatriotismus mit rein, ja. Aber selbst wenn ich 500 Kilometer weiter wohnen würde – ich würd sie trotzdem fahren. Die Magura MT7 ist für mich die stressfreiste High-Performance-Bremse, die ich bisher hatte.

Fazit:
Wenn du Power willst, auf Technik stehst und kein Problem damit hast, beim Einbau präzise zu arbeiten – dann ist die MT7 ein Volltreffer. 😎

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