Nachdem unser „Stammskigebiet“ sich entschieden hat insolvent zu sein, musste eine Alternative her. Allerdings wollten wir nicht direkt mit einem Mindestaufenthalt von fünf bis sieben Tagen ein Skigebiet buchen dass wir noch nicht kennen, daher war die Auswahl über die Feiertage etwas eingeschränkt und wir haben fast schon aufgegeben. Aber eben nur fast 🙂
Auf den letzten Drücker haben wir noch eine Übernachtung in unserem Lieblingshotel Bergblick in Fiss bekommen. Da wir die Region bereits vom Biken im Sommer bestens kennen, war nur noch die Frage ob die Kids mit den Pisten klarkommen (sind sie) und ob die Anfahrt für eine Nacht nicht ein wenig lang ist (ist sie, aber egal).
Wie gesagt, sind wir bereits aus den Sommerurlauben von der Infrastruktur, den Attraktionen und dem gesamten Familienangebot mehr als begeistert. Da wundert es nicht, dass auch im Winter keine Wünsche offen blieben.
Nach einer staufreien Anfahrt haben wir den Tag im Hotel Bergblick mit einem Frühstück gestartet. Der Shuttleservice hat uns direkt bis zu den Skidepots an den Bergbahnen gebracht (und auch später wieder abgeholt). Im Sommer bin ich zwar mehrfach an den Depots vorbeigelaufen, hab aber nicht im Ansatz geahnt was sich darin wirklich befindet. Ein riesiger beheizter Bereich mit hunderten an Schliessfächern in denen die nassen Klamotten inklusive der kompletten Ausrüstung über Nacht getrocknet werden.
Zwischen den Schrankreihen gibt es ausreichend Sitz- und Ablagemöglichkeiten die einem das Anziehen der Skistiefel beinahe schon angenehm macht. Um den Kids die Wartezeit zu verkürzen gibts am Rand ein paar lustige Spiele mit kleinen Sitzen davor – witzige Idee! Aber jetzt zu den Pisten…
Da wir leider nur zwei Tage vor Ort waren, bin ich leider nur dazu gekommen die rechte Seite des Pistenplans zu erkunden, aber besser als nichts.
Gestartet sind wir mit der Sonnenbahn in Richtung Ladis. An der Mittelstation befindet sich direkt Bertas Kinderland – ein Paradies für alle Anfänger, egal ob groß oder klein. Die kurzen Pisten sind hervorragend präpariert und mit liebevollen Slalomkursen abgesteckt. Monster, Sonnenblumen, „Tannenwälder“ oder für die kleinen Profis bereits mit richtigen Slalomtoren. Je nach können wird man von Zauberteppichen (teilweise mit Märchenpark) oder von einem Tellerlift zurück an den Start gebracht. Für uns ein perfekter Einstieg um zu checken was die Kids aus der letzten Saison mitgenommen haben 🙂
Wenns etwas länger sein soll, dann gehts von der Mittelstation über eine längere blaue Piste bis zur Talstation nach Ladis. Zwischendrin lohnt sich ein Zwischenstopp am „Indianerdorf“ – da können die Kinder ein wenig spielen und die Eltern die Aussicht geniessen. Für die hungrigen gibt es auf dem Weg die Skihütte „Weiberkessel“ – schön zum sitzen, aber kein kulinarisches Highlight – lieber wo anders einkehren.
Nachdem wir aus Ladis zurück waren, sind wir direkt in die Möseralmbahn gestiegen. Wer die Möseralm vom Sommer kennt, der wird sich wundern wohin der ganze Spielplatz verschwunden ist. Wahnsinn was da immer alles auf und abgebaut wird.
Die blaue Abfahrt ist ein wenig steiler als die nach Ladis, aber trotzdem bestens für Anfänger geeignet. Zwischendurch gibts die Möglichkeit über rote Pisten abzukürzen falls man mit etwas mehr Kante fahren will. Den Weg durch die „Höhlenwelt“ kann man sich auch sparen, ein ausgefahrener Ziehweg auf dem hoffentlich niemand stehenbleibt um die „Attraktionen“ anzuschauen. Im Sommer toll, im Winter nicht so.
Als die Kinder dann eine längere Pause gebraucht haben, konnte ich die Gunst der Stunde nutzen um mit der Schönjochbahn in Richtung Frommesabfahrt zu kommen. Im Sommer bereits ein Highlight mit dem Bike, im Winter eine der schönsten roten Pisten die ich je gefahren bin 🙂 Vom Gipfelkreuz bei 2509m gehts eine etwas schmälere Piste am Grat entlang, bevor sich dann der atemberaubende Ausblick über den Stausee hinweg ergibt. Die Piste ist ausreichend breit und bietet durch unterschiedliche Gefälle eine schöne Abwechslung (und auch ein wenig Erholung für die Oberschenkel). Zum Schluss wird die Piste ein wenig flacher und führt direkt zurück zur Talstation der Schönjochbahn auf ca. 1436m – perfekt für einen Neustart um weitere 1000 Höhenmeter zu vernichten 😉
Den Einstieg zur Frommesabfahrt erreicht man am besten über einen kleinen Umweg zur Schöngampbahn. Wer es wie ich ein wenig eilig hat, kann den kleinen Ziehweg zum Schönjöchl-Schlepplift nehmen und eine Abfahrt sparen.
Am besten schaut ihr euch selbst den aktuellen Pistenplan an.
FAZIT: Definitiv eine Reise Wert, wir waren sicher nicht zum letzen Mal im Winter in SFL.
Einen ausführlicheren Bericht zum ganzen Ort und Tipps für den Aufenthalt bekommt ihr bei DESIRI-INSPO.
Ride on, Sven